Gruppendynamik, Gruppenbewusstsein

Bild des/r Benutzers/in Christian_2

Hallo,

ich bin in einer Gartengruppe. Wir bewirtschaften in einer offenen  Gruppe von ca. 10 Leuten ein kostenfrei gepachtetes Grundstück seit vier Jahren. Es ist ein Biogarten, auch Elemente von Perma - Kultur wurden schon versucht umzusetzen.  Sämereien werden auf Spendenbasis gekauft. Wir sind sonst alle in unterschiedlichen Zusammenhängen unterwegs. Viele sind sehr sporadisch aktiv. Wir haben eine Mailingliste und wer in den Garten fährt postet darüber. Es ist selbst mit einem Doodle schwierig mal alle an einen Tisch zu bringen. Zu Gemeinschaftsaktionen außerhalb des Gartens tauchen zwei bis drei Leute auf. Maximal sind wir fünf Leute gleichzeitig im Garten, minimal geht es soweit das man hin und wieder alleine im Garten ist was besonders für Leute die neu mitmachen nicht gerade motivationsfördernd ist.

Was würdet ihr machen um mehr Verbindlichkeit in die Gruppe zu bekommen?

Für viele in der Gruppe steht glaube ich im Mittelpunkt, was mit anderen zu machen und nicht so sehr der ökologische Gedanke oder sogar der Transition - Gedanke. Ich habe es hier und da schon versucht hinein zu bringen und mal den Transition - Film bei mir zu Hause gezeigt. Aber so richtig Fuß gefasst hat es nicht.

Was würdet ihr machen um den Transition Gedanken noch mehr zu transportieren ohne als belehrend oder Zeigefinger mässig wahrgenommen zu werden?

Herzlich grüßt

Kristian

Gruppenzugehörigkeit: 

Kommentare

Bild des/r Benutzers/in Roger P.

Hallo Kristian,
das Thema Transition ist ja sehr sehr vielfältig und wie du schreibst, machen die Leute in der Gartengruppe mit, um "etwas gemeinsam mit anderen" zu machen. Nun, wenn sie es bisher nicht getan haben, dann ist es ja bereits Transition in seiner wörtlichen Bedeutung, nämlich ein Wandel - hin zu Gemeinschaftlichkeit.
Der Gedanke des ökologischen Turnarrounds, der Nachhaltigkeit, also das Feeling am Wandel der Gesellschaft mitzuarbeiten (Tschacka :-) ), würde ich einstreuen wie das Salz in die Suppe. Wenn man zu gegebenem Anlass die ein oder andere Bemerkung fallen lässt, lernen die Leute quasi nebenher.


Eine andere Frage ist die der Akitvität. Wann geben sich die Leute Mühe etwas auf die Kette zu schieben? Wenn es ihnen etwas bedeutet? Meine Erfahrung ist: wenn sie der Auffassung sind, dass sie etwas davon haben. Und versteh mich bitte nicht falsch, das soll keine Verurteilung alla "die kommen ja nur weil sie..." sein. Wir reden hier über die Psychologie, richtig? In diesem Kontext muss ich feststellen, der Mensch handelt recht opportunistisch. Das ist eine Folge der Erziehung zum Glauben an die totale Unabhängigkeit. Wir sind heute unabhängiger von einander aber Abhängiger denn je von der Wirtschaft und dem Staat.

Ein Beispiel: Der Fall Griechenland bringt ein paar sehr interessante Facetten des Menschen zum Vorschein. Das finanzielle Desaster, in dem sich viele Griechen befinden (und es spielen sich tatsächlich Tragödien ab) führt vielerorts dazu, dass die Menschen zusammenkommen, sich am Abend an einer großen Tafel treffen und jeder bringt mit was er hat. Dann wird gemeinsam gegessen und geteilt und die Leute erleben soetwas wie Zusammengehörigkeit uns ein bisschen Sicherheit.
Jetzt soll es sicher nicht nötig sein, die Mitglieder der Gartengemeinschaft in den finanziellen Ruin zu stürzen, um sie zum gemainsamen Gärtnern zu bringen. Aber man könnte sich überlegen, welche "Rezeptoren" sonst noch ansprechbar sind. Ich denke da an Anerkennung, Wertschätzung, etc.
Mach dich doch mal über das Internetz schlau über das Konzept von Gamification. Vielleicht findest du dort noch ein paar Anregungen zu deinem Anliegen.

Bild des/r Benutzers/in Himmel

Hallo Kristian,

eigentlich vier Jahre zusammen ist ein riesen Erfolg! Ich bin seit drei Jahre dabei und jedes Jahr waren verschiedene Menschen, die Struktur war immer ander fokusiert, und nur dieses Jahr sind wir frei aus belastende Umstende. Ich bin der Sicht dass es kommt das was wir brauchen wenn wir es zulassen.

sachen entstehen immer wenn wir zulassen. Schau dir die natur an, wir haben nichts beigetragen um das haben, es entsteht einfach so.

Jeder Mensch hat seine Wert, es gibt nicht Menschen die nicht an transition glauben, und deswegen werden von uns als nicht interessant urteilt. Vielleicht es sind genau diese Menschen die wir anziehen. 

Warum? Normalerweise ziehen sich immer nur Zwei Elemente die gleich sind. Denke darüber nach.

Das hast du bestimmt schon mal gehört.

Ich bin sicher, dass andere Menschen auch auftauchen werden, und dass man schätzen kann die Menschen die man schon hat. Warum warten bis jemandanders kommt, wenn schon jemanden da ist?

Das Thema Verantwortung ist ein Schwerpunkt. Wer schcöpferisch lebt, kümmert sich um die Sachen, wer Opfer des Lebens ist, lesst sich von anderen führen. zB Arbeitsgeber, TV, Politik und Regierung. 

Nur, wir sind nicht hier um Opfer zu sein, wir sind die Schöpfer dieser Welt.

alles gute

und ... falls du auch ein gewächshaus hast, kann ich dir tomatensamen geben, habe eine riessige auswahl an Sorte.

Bild des/r Benutzers/in Uta-Maria Freckmann

Hallo Kristian,

 du sprichst da eine Thmeatik an, mit der ich mich auch schon seit längerer Zeit befasse. Die Leute wollen etwas Gemeinsames, aber ohne verbindliche Termine eingehen zu wollen.

Oftmals liegt das nicht einmal am "Wollen" sondern an den vielfäigen Aufgaben, die man heutzutage zu erledigen hat und die kaum Freiraum lassen, um gemeinsame Aktivitäten anzuberaumen. Oft sind die Leute einfach zu erschöpft, um noch etwas anzugehen. Eine gute Möglichkeit um Menschen an einen Tisch zu kriegen ist das "Feiern". Zu einem gut geplanten Event, wo gefeiert wird (also entspannt) kommt man schon eher als zu einem "Termin" einer "Diskussion" oder zu einer Planung. Die Themen die interessieren, müssen da irgendwie eingewoben werden, ohne den Anlass des Treffens ganz auszufüllen. Da ist Kreativität gefragt - gemeinsame Kräuterwanderung mit anschließender Verkostung, Koch-.Event, Selbstmach-Tausch und was einem sonst noch so einfällt.

Herzliche Grüße

Uta-Maria

Bild des/r Benutzers/in Fritz Letsch

Bei mir persönlich würde ein kleiner Rahmen mit Kaffee und Kuchen wirken, eine Befindlichkeits- und Vorstellungsrunde und ein gemeinsames Stopp für Jammern, ein Wechsel auf die höhere Ebene, wenn so was auftaucht, weil wir unsere Wahrnehmung ändern können.

Aber inzwischen habt ihr sicher einen wunderbaren Sommer gehabt?