Ein paar Fragen in den (Gruppen)Raum gestellt...

Ich interessiere ich mich zunächst für die scheinbar ganz banalen Hintergründe und Auslöser, die zu einer Entscheidung pro Transition / Wandel führen.
Ist es das unablässige Mahnen derer, die voranschreiten und sich mutig ins Rampenlicht stellen, Missstände aufzeigen und sich erst mal lange von den Leuten als verschrobener Öko titulieren lassen müssen. Oder haben vielleicht "die Medien" ihren eigentlich unbeabsichtigten Beitrag dazu geleistet, in dem sie wie gewohnt Schreckens- und Weltuntergangsszenarien skizzierten und so die angstgeschwängerte Atmosphäre zu einer Massenbewegung geführt hat?
Und wer sind diese Leute, die sich nun dieser Bewegung zugehörig fühlen? Sind es Leute, die "schon immer" irgedwie so drauf waren oder gibt es Erleuchtete?

Warum sind diese Fragen wichtig? Es scheint, es interessieren sich mehr und mehr Leute für die Belange der Umwelt und der Gesunderhaltung unserer Lebensgrundlage. Noch immer aber ist der Masse der weltweiten Bevölkerung dieses Thema nicht wichtig genug. Ein eindeutiges Indiz dafür ist der anhaltend hohe Konsum aber auch das anhaltende Gewinnstreben der Wirtschft. Die Notwendigkeit der zeitnahen kollektiven Verhaltensänderung kann gar nicht oft genug betont werden. Es stellt sich aber die Frage, wie alle Bevölkerungsschichten für dieses Thema sensibilisiert werden können, wenn dort reflektierendes Verhalten für die Zukunft eher nicht zu erwarten ist, ganz gleich welche Ursache dem zu Grunde liegt.

Denn auch wenn z.B. der Deutsche durch gesetzliche Vorgaben zur Mülltrennung bewegt werden kann, so ist auch in dieser Disziplin eine deutliche Abweichung der Motivation zu erkennen, je nach dem in welchem Umfeld man sich bewegt. Das bedeutet, die Einsichten der vielen Nachhaltigkeitsbewegungen werden einen großen Teil der Verbraucher niemals erreichen, weil das Gespür bzw. die Sensibilität für die Wichtigkeit dieser Zusammenhänge nicht herausgebildet werden kann, weil man es sich finanziell (scheinbar) nicht leisten kann auf öko/bio/nachhaltig umzusteigen oder weil man schlicht weiterhin gute Geschäfte auf Kosten der Umwelt machen möchte.

Aber auch die Motivation, eine angefangene Sache weiter zu führen spielt in diesem Zusammenhang wohl eine wahnsinnig wichtige Rolle (was mir z.B. direkt in dieser Gruppe aufgefallen ist -> einige Mitglieder aber so gut wie keine Aktivität). Die anfängliche Begeisterung schwindet im Angesicht des "Alltagsgeschäfts" und versandet. Ist es ein organisatorisches Problem? Ist das Gruppenthema vielleicht zu komplex? (Denn das ist es doch wirklich und wieviele wirkliche Psychologen bewegen sich hier? Ich zumindest bin keiner ;-).

Wie also schaffen es psychologische Konzepte, die Idee des Wandels stets weiter zu verbreiten - es vielleicht auch nur hipp zu machen (besser als nix...) und die Leute nachhaltig zu motivieren. Sollte man sich nötigenfalls der Konzepte der so verachteten kapitalistischen Riege bedienen, die durch ihre manipulativen Werbestrategien sehr Erfolgreich waren und sind?

Wie sehen die Gruppenmitglieder dies?